Einsatzbilanz 2023 und gleich zwei run­de Geburtstage: Zivilschutz-Hubschrauber Christoph 7 wird 50 und Christoph 35 30 Jahre alt

Seit über 52 Jahren sind die als Christoph bekann­ten Zivilschutz-Hubschrauber nun im Einsatz und flie­gen durch die Lüfte, um Patientinnen und Patienten das Leben zu ret­ten. Im ver­gan­ge­nen Jahr waren sie ins­ge­samt knapp 205 Tage im Einsatz. 2024 hält dabei zwei gro­ße Jahrestage bereit. Ein Blick zurück.

Bundesweit flie­gen die Retter in Orange
Der Bund stellt mit­hil­fe des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) den Ländern die 18 Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) an 12 Luftrettungszentren bun­des­weit zur Verfügung. In Friedenszeiten wer­den die ZSH im Rettungsdienst abseits von ihren Aufgaben im Katastrophen- und Zivilschutz ein­ge­setzt. Die Aufgaben der ZSH sind man­nig­fal­tig und beinhal­ten vor allem den Patientinnen- und Patiententransport unter teils wid­rigs­ten Umständen. Einsätze die­ser Art wer­den immer von einer Teamleistung getra­gen, denn die Besatzung der ZSH besteht sowohl aus Pilotinnen und Piloten der Bundespolizei, Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern (TC-HEMS) als auch den Ärztinnen und Ärzten der jewei­li­gen Kliniken.

Gleich zwei run­de Geburtstage in 2024
2024 war­tet dabei mit zwei gro­ßen Jahrestagen auf. So fei­ert nicht nur Christoph 35 Brandenburg, son­dern auch Christoph 7 Kassel Geburtstag. Während das Luftrettungszentrum Christoph 35 im September 30 Jahre alt wird, macht Christoph 7 Kassel Ende des Jahres das hal­be Jahrhundert voll und fei­ert Jubiläum.

Christoph 7 – 50-jäh­ri­ges Jubiläum für die Region Kassel und Nordhessen
Damals noch in der ursprüng­lich gel­ben Farbe der ZSH lackiert, hat­te der Vorgänger des heu­ti­gen Christoph 7 am 17. Dezember 1974 sei­nen Jungfernflug. Startpunkt war die ehe­ma­li­ge Wittich Kaserne in Kassel. Schon immer beglei­tet wur­den die Einsätze von Notärztinnen und Notärzten sowie Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern des Deutschen Roten Kreuz. Einige Jahre spä­ter erhielt Christoph 7 die bis heu­te ver­wen­de­te oran­ge­ne Lackierung.
Am 18. Januar 2008 über­gab der dama­li­ge Präsident des BBK, Christoph Unger, den bis heu­te ver­wen­de­ten ZSH des Typs EC 135 T2i an das Land Hessen. Stephan Moritz, Leiter des DRK-Rettungsdienstes Kassel, betont: „Das Team um Christoph 7 bil­det seit einem hal­ben Jahrhundert einen leis­tungs­star­ken Verbund für Sicherheit und schnel­le Hilfe in der Region Kassel.“

Luftrettungszentrum Christoph 35 – 30 Jahre Luftrettung in Brandenburg
„Am 10. April 1990 beginnt die Geschichte der Luftrettung in Brandenburg an der Havel auf dem ehe­ma­li­gen Militärflughafen in Brandenburg-Briest. Dort wur­de ein ursprüng­lich sowje­ti­scher Militärhubschrauber zum Rettungshubschrauber umfunk­tio­niert. Schon drei Jahre spä­ter erhielt das Land sei­nen ers­ten Zivilschutz-Hubschrauber. Seitdem ist Christoph 35 nicht mehr aus dem Rettungsdienst des Landes Brandenburg und dem benach­bar­ten Sachsen-Anhalt weg­zu­den­ken“, resü­miert der ärzt­li­che Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Brandenburg, Dr. Martin B. Hochstatter. Dabei zeich­nen sich die Anfänge von Christoph 35 und dem Luftrettungszentrum vor allem durch Anpassungsfähigkeit aus. So muss­te der Hubschrauber zu Beginn immer erst an einer nahe­ge­le­ge­nen Kaserne zwi­schen­lan­den, um den Notarzt oder die Notärztin auf­zu­neh­men. Nach raschen und umfäng­li­chen Arbeiten zur Modernisierung der Luftrettungsstation wur­de die­se am 14. September 1994 von der dama­li­gen Sozialministerin des Landes Brandenburg, Regine Hildebrandt, fei­er­lich eröff­net.

Einsatzbilanz 2023: Zivilschutz-Hubschrauber knapp 205 Tage in der Luft
Das BBK zieht Bilanz und wirft einen Blick in die Gegenwart: In 2023 flo­gen die ZSH 14.426 Einsätze und befan­den sich so knapp 205 Tage in der Luft. Mit den 14.426 Einsätzen weist das Jahr 2023 den zweit nied­rigs­ten Wert der letz­ten 10 Jahre auf. Damit bewegt es sich unge­fähr auf dem Niveau des ers­ten Jahres der Corona-Pandemie. Der Rückgang an Einsätzen ent­spricht somit dem all­ge­mei­nen Trend der letz­ten Jahre. Dabei ist die­ser nicht nur in der Luftrettung, son­dern auch in der boden­ge­bun­de­nen Rettung zu beob­ach­ten. Neben den übli­chen Schwankungen in der Zahl der Einsätze und den wet­ter­be­ding­ten Flugausfällen, die zu den aktu­el­len Zahlen bei­getra­gen haben, ist auch eine Änderung der Behandlungsbefugnisse für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter Grund für die Veränderung. Höchstwerte erreich­ten in 2023 die bei­den baye­ri­schen Maschinen Christoph 14 Traunstein (1409 Einsätze) und Christoph 17 Kempten (1638 Einsätze). Dicht gefolgt vom bereits genann­ten Christoph 35 Brandenburg (1349 Einsätze).

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