Hamburger ADAC Luftrettung trai­nier­te Windenmanöver an der Ostsee

Die gemein­nüt­zi­ge ADAC Luftrettung trai­nier­te in der letz­ten Woche in der Neustädter Bucht anspruchs­vol­le Spezialmanöver mit der Rettungswinde. Von Dienstag bis Freitag übten täg­lich in der Zeit von 9:00 bis 17:00 Uhr die Crews des ADAC Rettungshubschraubers „Christoph Hansa“ aus Hamburg ver­schie­de­ne Rettungsszenarien. Die Einsatzbereitschaft der Station am BG Klinikum Hamburg lief wäh­rend­des­sen unein­ge­schränkt wei­ter, da mit einer bau­glei­chen Maschine trai­niert wur­de.

Von Dienstag bis Donnerstag trai­nier­ten bei schö­nem Sommerwetter die Crews zunächst aus der Luft Außenlandungen auf einem Firmengelände in Neustadt in Holstein und am ehe­ma­li­gen Marine-Fernmeldeturm in Pelzerhaken. Außerdem stan­den Schiffsrettungen in der Neustädter Bucht auf dem Plan. Dabei wur­de das medi­zi­ni­sche Personal mit der Rettungswinde zu Rettungskreuzern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) her­un­ter­ge­las­sen bzw. abge­wincht. Dort folg­te eine medi­zi­ni­sche Simulation, bevor der Rettungsdummy per Luftrettungsbergesack oder Roll-up-Trage zum ADAC Rettungshubschrauber hoch­ge­zo­gen bzw. hoch­ge­wincht wur­de. Im Fokus stan­den die Kommunikation zwi­schen Pilot, Windenoperator und Kapitän: Die Position von Helikopter und Schiff muss­te etwa wegen des Rotor-Abwinds lau­fend aus­ta­riert wer­den. Zudem muss­ten die Crews auf Hindernisse wie Poller und Kräne an Deck reagie­ren.

Am Freitag stan­den dann Wasserrettungen in der Neustädter Bucht auf dem Programm. Dabei wur­den Notärztinnen und -ärz­te zu Beinahe-Ertrinkenden, gemimt von Schwimmern der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus Pelzerhaken und Neustadt in Holstein, abge­wincht. Fest mit der Rettungswinde ver­bun­den, muss­ten die schnel­len Helfenden aus der Luft die Opfer aus dem Wasser ber­gen und hoch­win­chen. Besonderes Augenmerk lag hier­bei auf der Selbst- und Fremdsicherung sowie der exak­ten Kommunikation aller Beteiligten unter­ein­an­der.

Bei Windeneinsätzen besteht die Crew von „Christoph Hansa“ aus Pilot, Notärztin oder -arzt und Notfallsanitäterin oder -sani­tä­ter (TC HEMS) in Funktion als Windenoperator (TC HHO). Für 15 Notärztinnen und -ärz­te, drei TC HHO, eine TC HEMS und drei Piloten war das Training ange­setzt.

Nachfolgend noch ein paar Impressionen von den Windenmanövern:

Neben Hamburg befin­den sich Stationen mit Rettungswinde und spe­zi­ell dafür aus­ge­bil­de­ten Crews der ADAC Luftrettung in München, Murnau und Straubing (Bayern), Sande (Niedersachsen) und der Westpfalz (Rheinland-Pfalz). Um wich­ti­ge Routine sowie höchs­te Sicherheit für Patientinnen, Patienten und Crews zu gewähr­leis­ten, führt die Luftrettungsorganisation an die­sen Standorten zwei­mal im Jahr Windentrainings durch.

Christoph Hansa“ war der ers­te Ambulanzhubschrauber in Deutschland, mit dem Patientinnen und Patienten unter ärzt­li­cher Begleitung zwi­schen Kliniken trans­por­tiert wur­den. Er wird bis heu­te als Intensivtransporthubschrauber ein­ge­setzt, fliegt jedoch inzwi­schen mehr Rettungseinsätze, bei denen er Notärztin oder -arzt zu Menschen in medi­zi­ni­schen Notsituationen bringt. Seit 2022 fliegt „Christoph Hansa“ im Rahmen eines Forschungsprojekts mit Rettungswinde.

Autor: Rolf Klukowski, Berlin
unter Berücksichtigung der Pressemitteilung der ADAC Luftrettung gGmbH vom
26. August 2024

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