Hilfe von oben: ADAC Luftrettung fliegt 1.000.000. Einsatz

Historischer Tag für die Luftrettung: Die gemein­nüt­zi­ge ADAC Luftrettung aus München ist am gest­ri­gen Dienstag, 26. März, den 1.000.000. Einsatz seit 1970 geflo­gen – eine im Rettungsdienst aus der Luft bis­her uner­reich­te Zahl. Das Einsatzspektrum der flie­gen­den Gelben Engel reich­te an die­sem Tag von einem hoch­spe­zia­li­sier­ten Intensivtransport in Aschaffenburg bis zu einem Kindernotfall in Wangerooge. Die Crew des Rettungshubschraubers „Christoph 48“ der Station Neustrelitz muss­te zu einem neu­ro­lo­gi­schen Notfall in Waren (Müritz). Zum Dank für ihre oft lebens­ret­ten­de Hilfe wird die­se Crew am kom­men­den Freitag in Schwerin stell­ver­tre­tend für alle Stationen der ADAC Luftrettung von Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern, emp­fan­gen.

Für uns ist der 26. März 2019 ein Tag, der in die Geschichte unse­rer Organisation und auch der Luftrettung in Deutschland ein­geht. So eine hohe Zahl an Rettungseinsätzen aus der Luft für Menschen in gesund­heit­li­cher Not ist ein­ma­lig und wird für lan­ge Zeit uner­reicht blei­ben. Wir sind sehr stolz auf die­se her­aus­ra­gen­de Leistung“, wür­dig­ten Dr. Andrea David, Vorstand der gemein­nüt­zi­gen ADAC Stiftung, und Frédéric Bruder, Geschäftsführer der gemein­nüt­zi­gen ADAC Luftrettung, die Arbeit der Crews und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

„Christoph 48“ in Neustrelitz steht hier­bei wie kei­ne ande­re Station in Deutschland für die zukünf­ti­gen Herausforderungen der Luftrettung, wenn es um schnel­le Hilfe in länd­li­chen Regionen mit Notarztmangel und mög­li­che Luftrettungseinsätze bei Dunkelheit geht. Betrieben wird die ADAC Luftrettungsstation gemein­sam mit dem DRK Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte e.V. Im ver­gan­ge­nen Jahr flog die Crew dort 1223 Einsätze.

Die meis­ten der 1.000.000 Einsätze flo­gen seit 1970 die Stationen in Bayern (rund 234.300), Nordrhein-Westfalen (144.000), Niedersachsen (125.000) und Rheinland-Pfalz (114.000). In die­sen Bundesländern sind auch die meis­ten Stationen behei­ma­tet (sie­he auch Tabelle Einsatzverteilung Stationen der ADAC Luftrettung nach Bundesland).

Von den 1.000.000 Einsätzen flog ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 31“ der Station in Berlin mit rund 74.200 die meis­ten Einsätze. Platz zwei geht an „Christoph 1“ in München mit rund 61.000, den drit­ten Rang belegt „Christoph 20“ in Bayreuth mit 52.000 Einsätzen.

Der Startschuss für die öffent­lich-recht­li­che Luftrettung in Deutschland fiel 1970. Den ers­ten Einsatz flog „Christoph 1“ aus München. Bei rund 20.000 Verkehrstoten damals war der Hauptgrund für die Anforderung eines Rettungshubschraubers noch der Verkehrsunfall. Mit der erhöh­ten Sicherheit im Straßenverkehr hat sich dies kom­plett ver­än­dert. 2018 war nur in rund elf Prozent der 54.356 Einsätze ein Verkehrsunfall der Grund für schnel­le Hilfe aus der Luft. Anforderungsgrund Nummer eins bei täg­lich rund 150 Einsätzen waren in fast jedem zwei­ten Fall inter­nis­ti­sche Notfälle wie aku­te Herz- und Kreislauferkrankungen, in 13 Prozent Freizeitunfälle (Sport- und häus­li­che Unfälle) und in elf Prozent neu­ro­lo­gi­sche Notfälle (zum Beispiel Schlaganfall).

Der Weg zur Million geht ein­her mit dem Aufbau der öffent­li­chen-recht­li­chen Luftrettung. Von 1970 bis 1990 kamen die ADAC Rettungshubschrauber daher gera­de mal auf 58.000 Einsätze – so viel wie die ADAC Luftrettung heu­te fast in einem Jahr fliegt. Mit dem ste­ti­gen Ausbau des Stationsnetzes ver­vier­fach­te sich die­se Zahl bis zum Jahr 2000 auf rund 228.000 und ver­dop­pel­te sich noch­mals bis zum Jahr 2010 auf 588.000.

Die jetzt erreich­te 1.000.000 beinhal­tet alle Einsätze der ADAC Luftrettungsstationen in Deutschland sowie Einsätze von Sonderhubschraubern wie zum Beispiel „Christoph Passau“, der beim Jahrhunderthochwasser ein­ge­setzt sowie von „Christoph Kaiser“, der zur Fußball-WM 2006 in Deutschland sta­tio­niert wur­de. Dazugezählt wur­den auch die Rettungseinsätze bei Sportveranstaltungen wie der Formel 1 oder der DTM.

Bundesweit arbei­ten für die ADAC Luftrettung, die ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung ist, mehr als 1000 Menschen – dar­un­ter rund 160 Piloten, etwa 260 Notfallsanitäter (TC HEMS) und rund 580 Notärzte. In der Regel besteht das Team einer Station aus drei Piloten, fünf Notfallsanitätern und 15 Notärzten.

Quelle: Pressemitteilung der ADAC Luftrettung vom 27. März 2019

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