Klimaneutral flie­gen — DRF Luftrettung tes­tet alter­na­ti­ven Treibstoff in Magdeburg

Seit ges­tern (21. Februar 2023) fliegt der rot-wei­ße Magdeburger Hubschrauber der DRF Luftrettung mit dem umwelt­freund­li­chen Treibstoff SAF (Sustainable Aviation Fuel). In Kooperation mit dem Triebwerkshersteller Safran Helicopter Engines und Airbus Helicopters unter­sucht die DRF Luftrettung die Auswirkungen von SAF auf den Hubschraubertyp Airbus H135. Mit dem Pilotprojekt wol­len die rot-wei­ßen Luftretter CO2-Emissionen redu­zie­ren und einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit in der Luftfahrt leis­ten.

Christoph 36 hat seit ges­tern einen Treibstoff im Tank, der nicht aus fos­si­len Rohstoffen gewon­nen wur­de. Die DRF Luftrettung und ihre betei­lig­ten Partner wer­den in einem sechs­mo­na­ti­gen Testzeitraum ana­ly­sie­ren, wie sich Sustainable Aviation Fuel auf die Technik der H135 aus­wirkt. In regel­mä­ßi­gen Abständen wer­den die Triebwerke von der DRF Luftrettung gründ­lich unter­sucht und tech­ni­sche Daten doku­men­tiert, die anschlie­ßend sei­tens Safran Helicopter Engines und Airbus Helicopters aus­ge­wer­tet wer­den. 

Als gemein­nüt­zi­ge Organisation, die seit 50 Jahren Menschenleben ret­tet, sehen wir uns in der Verantwortung nach­hal­tig zu han­deln. Ein scho­nen­der Umgang mit den uns zur Verfügung ste­hen­den Ressourcen liegt uns sehr am Herzen, damit alle Menschen heu­te und in Zukunft gut und gesund leben kön­nen. Mit dem Test von Bio-Kerosin an unse­rer Station Magdeburg set­zen wir uns für die Reduktion von CO2-Emissionen in der Luftrettung ein – ein ers­ter, wenn auch klei­ner Schritt, um lang­fris­tig kli­ma­neu­tral zu flie­gen“, erklärt Dr. Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF Luftrettung. 

Der Magdeburger Stationsleiter und Pilot Marco Cramme betank­te ges­tern Christoph 36 zum ers­ten Mal mit SAF

SAF: Keine Konkurrenz zur Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln
Sustainable Aviation Fuel wird aus nicht-fos­si­len Rohstoffen, Altfetten oder Forstabfällen nach­hal­tig her­ge­stellt. In Magdeburg kommt im ers­ten Schritt ein Gemisch aus her­kömm­li­chem Kerosin des Typs JET-A1 (65 Prozent) mit alter­na­ti­vem Treibstoff (35 Prozent) zum Einsatz. Aktuell hat die EASA (European Aviation Safety Agency) Bio-Kerosin in einer Mischung von maxi­mal 50 Prozent mit her­kömm­li­chem Kerosin für die Luftfahrt zer­ti­fi­ziert und zuge­las­sen. „Für unse­re Besatzungen und die uns anver­trau­ten Patienten wird sich im Einsatzalltag wäh­rend der Testphase nichts ändern. Wir sind selbst­ver­ständ­lich wei­ter­hin zuver­läs­sig und in gewohnt hoher Qualität für die Menschen in der Region Magdeburg da“, ver­si­chert Dr. Krystian Pracz.

Aufgrund der auf­wän­di­gen Produktion von SAF steht der alter­na­ti­ve Treibstoff in Deutschland noch nicht flä­chen­de­ckend zur Verfügung. „Ebenso lie­gen die Kosten um ein Vielfaches höher als bei her­kömm­li­chem Kerosin. Dennoch sind wir sehr froh, dass wir jetzt in Magdeburg star­ten konn­ten. Das Projekt ver­deut­licht die Nachhaltigkeitsbestrebungen der DRF Luftrettung im Einkauf und der Supply Chain“, erläu­tert Achim Vogel, Leiter Zentraler Einkauf und Logistik bei der DRF Luftrettung. 

Quelle: Pressemitteilung der DRF Luftrettung vom 22.02.2022

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