Polizeifliegerstaffel NRW: Übung

An der Wuppertalsperre übte die Teilstaffel Düsseldorf mit einer der bei­den EC155B (D-HNWN, SN 6643) die Rettung von Personen aus Wassergefahren. Der Hubschrauber ist dazu mit Außenwinde aus­ge­stat­tet. An ihr wird der Retter abge­las­sen, sichert die Person im Wasser und wird mit ihr zusam­men in den Hubschrauber gewinscht. Für die Piloten erfor­dert das Hovern über der Einsatzstelle eine hohe Konzentration, da sie den Hubschrauber nach den Angaben des Windenoperators in der Luft hal­ten müs­sen.

Die Übung ist Teil der regel­mä­ßi­gen Ausbildung des flie­gen­den Personals der Hubschrauber zusam­men mit den Polizeitauchern der zwei­ten Technischen Einsatzeinheit (2. TEE) der Bereitschaftspolizei in Wuppertal. Sie sind zustän­dig für die Taucherausbildung der Polizei in NRW. Neben der theo­re­ti­schen Ausbildung ste­hen Übungen zur Rettung von Betroffenen aus flie­ßen­den und ste­hen­den Gewässern und die „Rettung aus schwie­ri­ger Lage”, z. B. unweg­sa­men Gelände oder Hausdächern, auf dem Programm. Die Taucher kom­men lan­des­weit über­wie­gend zur Unterstützung von Ermittlungen, Sichern von Beweismaterial und Suchen zum Einsatz. Länderübergreifend sind Anforderungen bei Hochwasserlagen mög­lich.

Im September 2012 fei­er­te die Staffel ihr 50jähriges Bestehen. Mit durch­schnitt­lich 3000 Einsätzen und 6500 Einsatzstunden pro Jahr ist sie für die Polizeiarbeit unver­zicht­bar. Die Einsatzgebiete der Fliegerstaffel haben sich in den zurück­lie­gen­den Jahren stark ver­än­dert. So wer­den aus der Luft Großveranstaltungen und Demonstrationen beob­ach­tet, um ange­pass­te Maßnahmen ergrei­fen zu kön­nen. Einsätze in Gefahren- und Schadenslagen, Vermisstensuche, Fahndungsmaßnahmen und Absetzen von Sondereinsatzkommandos gehö­ren zur Einsatztaktik. Oft wer­den die Hubschrauber auch für die Anfertigung von Luftbildaufnahmen nach Autounfällen ange­for­dert.

Die nord­rhein-west­fä­li­sche Polizeifliegerstaffel ist mit den Hubschraubern (BOS-Funkrufname „Hummel”) an den Flughäfen in Düsseldorf und Dortmund sta­tio­niert. Sie hält rund um die Uhr eine Bereitschaftsmaschine vor, mit der in der Regel alle Orte in NRW in etwa 30 Minuten erreich­bar sind. Für den Flugbetrieb sind fast 70 Mitarbeiter u.a. als Piloten, Operator und Techniker zustän­dig.

Eingesetzt wer­den zwei Transporthubschrauber vom Typ Eurocopter EC155B vor­ran­gig zum Transport von Spezialeinheiten. Sie kön­nen bis zu acht aus­ge­rüs­te­te Einsatzkräfte trans­por­tie­ren. Eine Abgleitvorrichtung ermög­licht es, die Kräfte in unmit­tel­ba­rer Nähe eines Einsatzortes abzu­set­zen. Eine Außenwinde ergänzt die Ausstattung. Fünf wei­te­re Helikopter BK117B2 (2) und C1 (3) sind mit hoch­emp­find­li­chen Überwachungsgeräten wie Wärmebild- und Videokameras aus­ge­stat­tet. Die tech­ni­schen Einrichtungen der Cockpits ermög­li­chen den Piloten nachts den Einsatz von Restlichtverstärkerbrillen. Zwei Flugzeuge ergän­zen die Flotte.

Ab 2015 soll die Hubschrauberflotte erneu­ert, gleich­zei­tig aber auch auf dann sechs Hubschrauber redu­ziert wer­den. Im Vordergrund steht die Vereinheitlichung, um Einsparungen beim Flugbetrieb, der Unterhaltung und Ausbildung zu err­rei­chen. Die haus­halts­recht­li­chen Voraussetzungen sind bereits im Haushalt 2013 des Landes mit der Verpflichtungsermächtigung i. H. v. 48 Millionen Euro geschaf­fen wor­den, aller­dings unter Vorbehalt. Die Erstellung der Ausschreibung befin­det sich der­zeit in Arbeit und soll vor­aus­sicht­lich im September ver­öf­fent­licht wer­den. Damit könn­te eine Auftragsvergabe noch in die­sem Jahr erfol­gen.

Am Samstag, den 13. Juli 2013, steht Dortmund im Blickpunkt: Mit dem nun­mehr vier­ten Tag der Polizei NRW infor­miert die Polizei an ver­schie­de­nen Stellen in der Stadt von 10.30 bis 19 Uhr mit einem umfang­rei­chen Programm über ihre Arbeit. Auch die Polizeifliegerstaffel wird ver­tre­ten sein: Im Hafenbereich unter­stützt sie in drei Flugvorführungen mit ihren ein­satz­tak­ti­schen Möglichkeiten ein Sondereinsatzkommando bei einer fik­ti­ven Geiselnahme. Im Static Display an der Prinzenstraße/Stadtgarten kön­nen sich inter­es­sier­te Besucher unmit­tel­bar über die Hubschrauber der Staffel infor­mie­ren.

Artikel und Fotos: Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn

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