Retten abseits der Routine

Großaufgebot am Sudelfeld! Aber nicht etwa wegen eines schwe­ren Unglücks. Vom 7. bis 11. September trai­niert die gemein­nüt­zi­ge ADAC Luftrettung Flugmanöver mit der Rettungswinde. Beteiligt sind Piloten, Bordtechniker, Notärzte, Notfallsanitäter sowie Bergwacht-Bereitschaften aus Oberbayern und dem Allgäu. Zum Einsatz kommt das Verfahren in den Alpen oder in unweg­sa­mem Gelände, wenn der boden­ge­bun­de­ne Rettungsdienst den Unglücksort nicht errei­chen kann. Herausforderung für die medi­zi­ni­sche Besatzung ist es, sowohl die Bergung sicher zu beherr­schen als auch den Patienten unter schwie­ri­gen Voraussetzungen opti­mal zu behan­deln. Die Crews trai­nie­ren das Verfahren regel­mä­ßig in Vorbereitung auf die bevor­ste­hen­de Wintersaison und in die­sem Jahr unter erschwer­ten Bedingungen durch die Corona-Pandemie. Um bei­spiels­wei­se Abstandsregeln ein­hal­ten zu kön­nen, ist die Anzahl an Trainingsteilnehmern auf weni­ge Kern-Teams beschränkt und es besteht Maskenpflicht.

Die ADAC Luftrettung betreibt in Deutschland die vier Windenstationen München, Murnau und Straubing sowie Sande in Niedersachsen. Im ver­gan­ge­nen Jahr ver­zeich­ne­ten die­se Standorte ins­ge­samt 306 Windeneinsätze.

Sicherheit hat obers­te Priorität – die­ser Leitsatz in der ADAC Luftrettung gilt ins­be­son­de­re auch jetzt bei den Einsätzen in Zeiten der Corona-Pandemie. Zum Schutz der Patienten und Besatzungen wur­den die Sicherheitsmaßnahmen auf den Stationen deut­lich erhöht, die Desinfektions- und Hygienemaßnahmen aus­ge­wei­tet und die Crews spe­zi­ell für Transporte von Covid-19-Patienten geschult. So wur­de erreicht, dass bis heu­te kei­ne der 37 Stationen der ADAC Luftrettung ihren Betrieb auf­grund eines Infektionsverdachts oder einer Erkrankung vor­über­ge­hend ein­stel­len muss­te. In der Corona-Hochphase von Mitte März bis Ende Juni führ­ten die Luftretter rund 450 Einsätze im Zusammenhang mit Covid-19 durch. Bei jedem zehn­ten han­del­te es sich um einen Spezialeinsatz mit Verlegung des Patienten von Klinik zu Klinik.

Wegen der Corona-Situation hat die ADAC Luftrettung auch die Feierlichkeiten im Herbst anläss­lich ihres 50-jäh­ri­gen Jubiläums abge­sagt, dar­un­ter ein Tag der Offenen Tür auf der Station von „Christoph 1“ in München-Harlaching. Stattdessen sind jetzt vir­tu­el­le Veranstaltungen mit span­nen­den Einblicken in die Arbeit der Hubschrauber-Besatzungen in Planung. Mit Inbetriebnahme von „Christoph 1“ begann am 1. November 1970 die Erfolgsgeschichte der Luftrettung in Deutschland.

Quelle: Pressemitteilung der ADAC Luftrettung vom 2. September 2020

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