Christoph 19“ fliegt 40.000. Rettungseinsatz

Der im nie­der­säch­si­schen Uelzen sta­tio­nier­te ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 19“ ist am Wochenende sei­nen 40.000. Einsatz geflo­gen. Diese Marke wur­de seit Gründung der Luftrettung in Deutschland im Jahr 1970 erst von sechs wei­te­ren Stationen der gemein­nüt­zi­gen ADAC Luftrettung erreicht. In den ver­gan­ge­nen Jahren rück­te die Crew zu durch­schnitt­lich rund 1400 Notfällen aus, im ers­ten Halbjahr 2020 waren es bereits mehr als 600.

Die Station in Uelzen hat zu den bis heu­te mehr als 1 Million Einsätzen der ADAC Luftrettung einen ent­schei­den­den Beitrag geleis­tet. In der Region ist die Crew mit ihrer hohen Professionalität und ihrem gro­ßen Engagement als schnel­ler Lebensretter aus der Luft nicht mehr weg­zu­den­ken“, wür­dig­te Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, das Erreichen der 40.000er-Marke.

Die Crew bestand beim „Jubiläumseinsatz“ aus Pilot Nils Böther, Notarzt Jürgen Probst und Notfallsanitäter Jens Kruse. Gelandet wer­den muss­te in Vockfey im Amt Neuhaus direkt an der Elbe. Am Deich war eine Person von einer Kuh ver­letzt wor­den. Der Patient wur­de nach einer not­fall­me­di­zi­ni­schen Versorgung mit dem Rettungswagen in das Städtische Klinikum Lüneburg gebracht. Somit stan­den Notarzt und Rettungshubschrauber für einen nächs­ten drin­gen­den Notfalleinsatz schnell zur Verfügung.

Am Standort Uelzen sind ins­ge­samt 22 Teammitglieder in wech­seln­dem Einsatz: drei Piloten der ADAC Luftrettung, 14 Notärzte des Helios Klinikums Uelzen der Fachrichtungen Anästhesie und Chirurgie sowie fünf Notfallsanitäter (TC HEMS) des DRK Kreisverbandes Uelzen. Geflogen wird mit einer Maschine des Typs EC 135 von frü­hes­tens 7 Uhr bis Sonnenuntergang. Mehr als 90 Prozent der Einsätze wur­den im ers­ten Halbjahr im Bundesland Niedersachsen geflo­gen, rund fünf Prozent in Sachsen-Anhalt, die übri­gen ver­tei­len sich auf Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

Einsatzgrund Nummer eins waren im ver­gan­ge­nen Jahr mit 29 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. Mit 24 Prozent fol­gen Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehö­ren Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. In 15 Prozent der Fälle dia­gnos­ti­zier­ten die Lebensretter aus der Luft neu­ro­lo­gi­sche Notfälle wie zum Beispiel einen Schlaganfall. Bei sie­ben Prozent war ein Notfall des Atmungssystems wie aku­te Atemnot oder Asthma die Ursache.

Die offi­zi­el­le Indienststellung von „Christoph 19“ war am 21. September 1981. Die ADAC Luftrettung über­nahm den Betrieb am 7. April 1983. Stationiert sind die flie­gen­den Gelben Engel am Helios Klinikum Uelzen. Stationsleiter ist Nils Böther, Leitender Hubschrauberarzt Theo Fricke und Leitender TC HEMS Marc Meldau. Neben „Christoph 30“ in Wolfenbüttel und „Christoph 26“ in Sande gehört „Christoph 19“ zu den drei in Niedersachsen sta­tio­nier­ten ADAC Rettungshubschraubern. Aufgabenträger ist das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport.

Christoph 19“ wird als öffent­lich-recht­li­cher Hubschrauber von der Integrierten Leitstelle Uelzen dis­po­niert. Die Entscheidung, wer die Hilfe des Hubschraubers benö­tigt und an wel­chem Ort, trifft ein­zig die Leitstelle. Sie dis­po­niert das jeweils nächst­ge­le­ge­ne, am bes­ten geeig­ne­te Rettungsmittel. Die gro­ßen Vorteile des Hubschraubers sind sei­ne Einsatzgeschwindigkeit von rund 230 km/h, sei­ne Schnelligkeit und sei­ne Unabhängigkeit von schwie­ri­gen Straßen- oder Verkehrslagen. So kann er 70 Kilometer Entfernung in nur 20 Minuten zurück­le­gen. 

Die Luftrettung in Deutschland wird in die­sem Jahr 50 Jahre alt – und mit ihr die ADAC Luftrettung. Die Erfolgsgeschichte der zivi­len Luftrettung in Deutschland ist untrenn­bar ver­bun­den mit der Erfolgsgeschichte und dem Pioniergeist der ADAC Luftrettung, die am 1. November 1970 mit der Indienststellung des ers­ten per­ma­nent ein­ge­setz­ten Rettungshubschraubers „Christoph 1“ in München durch den ADAC e.V. begann. Bundesweit star­ten die ADAC Rettungshubschrauber heu­te rund 54.000 Mal im Jahr. Das ent­spricht rund 150 Notfällen täg­lich.

Quelle: Pressemitteilung der ADAC Luftrettung vom 15. Juli 2020

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