Christoph Nürnberg der DRF nicht nach Roth

Christoph NürnbergVorläufig gibt es kei­ne schnel­le Veränderung in der Luftrettung Bayerns. Der Intensivtransporthubschrauber Christoph Nürnberg der DRF Luftrettung star­tet auch wei­ter vom Flughafen Nürnberg (EDDN) aus zu sei­nen Einsätzen. Im Frühjahr 2013 fällt die Entscheidung zu einem wei­te­ren Standort für die Region Nordschwaben.

Schon seit Jahren geht es in Bayern um die Optimierung der Luftrettung. Eine Lücke ist mit Christoph 80 in Weiden i. d. OPf. inner­halb kur­zer Zeit geschlos­sen wor­den. Nach der Entscheidung des zustän­di­gen Staatsministeriums des Innern für einen wei­te­ren Standort in Augsburg ver­stärk­ten sich die Aktivitäten aus Nordschwaben, die mit Gutachten von November 2009 beschrie­be­ne Unterversorgung für die Region mit einem eige­nen Rettungshubschrauber zu besei­ti­gen.

Christoph Nürnberg

Der Flughafen Nürnberg — momen­tan Standort von
Christoph Nürnberg und Christoph 27

Planungen des Landes zusam­men mit Baden-Württemberg konn­ten bis­lang nicht umge­setzt wer­den. Daher war im Mai 2012 als schnel­le mög­li­che Lösung die Standortverlagerung des Intensivtransporthubschraubers Christoph Nürnberg vom Flughafen Nürnberg nach Roth zum 1. Januar 2013 ange­kün­digt wor­den, um ins­be­son­de­re Donau-Ries bes­ser abzu­de­cken. Kommunale und regio­na­le Widerstände aus Franken — auch aus CSU-Kreisen — sahen jedoch nun­mehr eine erheb­li­che Schwächung der eige­nen Region. Diese Position hat sich nun­mehr durch­ge­setzt.

Das Staatsministerium des Innern hat mit Pressemitteilung vom 5. Dezember 2012 Informationen aus der Sitzung des Kommunalausschusses des Bayerischen Landtages bestä­tigt, wonach die Verlagerung des Hubschraubers von Nürnberg nach Roth nicht erfolgt. Gleichzeitig kün­digt Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die Verbesserung der Rettungshubschrauberversorgung für das süd-west­li­che Mittelfranken und nord-west­li­che Schwaben an. Plan sei es, im Grenzgebiet zwi­schen Baden-Württemberg und Bayern „schnellst­mög­lich” und „zügig” einen zusätz­li­chen Rettungshubschrauber zu sta­tio­nie­ren. Der Minister will hier­zu kurz­fris­tig die Gelegenheit auf der lau­fen­den Innenministerkonferenz in Warnemünde zu Gesprächen mit sei­nem Amtskollegen Reinhold Gall (SPD) nut­zen. Er sieht ins­be­son­de­re für Baden-Württemberg eine Verbesserung der Luftrettung in der Region. Entsprechende Signale der Kostenträger wer­tet er posi­tiv.

Nicht über­se­hen darf man die Besonderheiten im Freistaat. Trotz ein­deu­ti­ger Aussagen in einem Gutachten wur­de die poli­ti­sche Lösung zuguns­ten von Augsburg getrof­fen. Die Unterversorgung für den Bereich Donau-Ries blieb offen­kun­dig bestehen und wur­de öfter von Georg Schmid, dem Vorsitzenden der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, der aus Donauwörth stammt, ange­mahnt. Damit waren Konflikte und lan­ge Zeitabläufe vor­her­seh­bar. Zwischenzeitlich ange­streb­te Lösungen haben sich als nicht prak­ti­ka­bel und umsetz­bar erwie­sen. Ob die jetzt wie­der­holt ange­gan­ge­ne Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg letzt­lich zum Erfolg führt, ist nicht abzu­schät­zen, hat doch das Nachbarland Bayerns bis­her kei­nen Bedarf für Veränderungen in der Luftrettung gese­hen.

Selbst wenn die Bestrebungen zur Standortfestlegung gemein­sam mit Baden-Württemberg nicht rasch zum Ziel füh­ren, hat Minister Herrmann in der Pressemitteilung ange­kün­digt, einen eige­nen Standort in Bayern zu schaf­fen: „Die Entscheidung fällt im ers­ten Quartal 2013.”

ITH Nürnberg wird nach Roth ver­la­gert (Artikel vom 31. Mai 2012)

Artikel: Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn
Fotos: Jürgen Handrich

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