DRF Luftrettung: BK117 abge­stürzt

D-HDRJ-240

© Daniel Bujack

Auf einem Übungsflug ist am 28. Februar 2014 gegen 18.40 Uhr die BK117 C1 mit der Kennung D-HDRJ (SN 7540) der DRF Luftrettung in die Ostsee gestürzt. Noch am Abend hat die DRF hier­zu eine Pressemitteilung ver­öf­fent­licht.

Gegen 18:40 Uhr ist heu­te ein Hubschrauber der DRF Luftrettung öst­lich von Darßer Ort wäh­rend eines Übungsflugs abge­stürzt.

Es han­delt sich um den am Flugplatz Güttin sta­tio­nier­ten Hubschrauber, der für die Offshore-Werksrettung in der Ostsee zustän­dig ist. Der Hubschrauber war im Anflug auf einen Seenotkreuzer der DGZRS, auf dem der Notarzt mit einer Rettungswinde abge­seilt wer­den soll­te.

Der Hubschrauber stürz­te aus bis­her unge­klär­ter Ursache in Sichtweite des Schiffs, ca. 2 km vom Land ent­fernt, in die Ostsee. An Bord waren vier Besatzungsmitglieder. Nach jet­zi­gem Kenntnisstand wer­den zwei von ihnen noch ver­misst. Nach ihnen wird mit zahl­rei­chen Rettungskräften vor Ort aus der Luft und zu Wasser inten­siv gesucht. Zwei Personen konn­ten unmit­tel­bar nach dem Unglück aus dem Wasser geret­tet wer­den, tra­gi­scher­wei­se ist eine der bei­den Personen trotz not­ärzt­li­cher Behandlung ver­stor­ben.

Alle vier Besatzungsmitglieder der DRF Luftrettung waren sehr erfah­ren. Es han­del­te sich um eine Routineübung. Die Unfallursache ist der­zeit noch völ­lig offen. Das Luftfahrtbundesamt sowie das Bundesamt für Flugunfalluntersuchung wur­den bereits von der DRF Luftrettung infor­miert und wer­den Ermittlungen auf­neh­men.

Die DRF Luftrettung ist durch den Tod des Besatzungsmitglieds und den tra­gi­schen Unfall zutiefst betrof­fen. Sie hofft, dass die zwei Vermissten noch lebend geret­tet wer­den kön­nen und ist in Gedanken bei ihren Kollegen und deren Familien.”

Inzwischen sind auch die bei­den ver­miss­ten Besatzungsmitglieder gebor­gen wor­den. Für sie kam jede Hilfe zu spät.

Das Mitgefühl von coperweb.de gilt allen Betroffenen.

Hintergrund:
Erst zum 1. Oktober 2013 hat die DRF Luftrettung vom ein­zi­gen Flugplatz auf Rügen, Güttin (EDCG), aus den Werkrettungsdienst auf­ge­nom­men. Sie stellt mit einer BK117 die not­fall­me­di­zi­ni­sche Versorgung der Windparkanlagen Baltic 1 und Baltic 2 sicher. Anlagenbetreiber/Erbauer der Parks ist die EnBW GmbH, wäh­rend die Tochterfirma 50 Hertz Transmission GmbH für Netzanschluss, Betrieb, Instandhaltung, Planung und Ausbau des 380/220-Kilovolt-Übertragungsnetzes im Norden und Osten Deutschlands sorgt. Ein spe­zi­ell aus­ge­rüs­te­ter Hubschrauber des Typs BK 117 C1 mit Winde („Air Ambulance 02”) steht 247 für Notfalleinsätze bereit. Die Maschine ist mit zwei Offshore-erfah­re­nen Piloten und einem zum Winch Operator aus­ge­bil­de­ten Rettungsassistenten der DRF sowie einem Notarzt besetzt.

Der Hubschrauber erreicht Baltic 1 rund 15 Kilometer nörd­lich der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst in rund 15 Minuten sowie in etwa 20 Minuten die im Bau befind­li­che Anlage Baltic 2 32 Kilometer nörd­lich der Insel Rügen. Der Arzt kann auf Plattformen im Baufeld abge­wincht wer­den. Ein wesent­li­cher Teil des Rettungskonzeptes ist außer­dem ein Rettungsassistent der DRF rund um die Uhr im Baufeld Baltic 2. Er kann unmit­tel­bar am Einsatzort wich­ti­ge medi­zi­ni­sche Maßnahmen ein­lei­ten und den Patienten für den Transport mit Hubschrauber vor­be­rei­ten.

Damit fin­det das glei­che Konzept Anwendung, mit dem die DRF Luftrettung im Jahr 2013 die medi­zi­ni­sche Versorgung für die Windparkanlage der DanTysk Offshore Wind GmbH von Husum aus sicher­ge­stellt hat. Hierzu hat copterweb.de aus­führ­lich berich­tet.

► DRF in der Offshore-Rettung
► DRF Luftrettung seit Anfang Januar in Offshore-Rettung tätig

Air Ambulance 01-240Zum 31.10.2013 wur­de der Betrieb von „Air Ambulance 01“ am Flugplatz Husum-Schwesing ein­ge­stellt. Die Aufgabe wird seit­dem von der Wiking Helikopter Service GmbH mit einer Sikorsky S76 vom Firmensitz, dem JadeWeserAirport (EDWI) in Wilhelmshaven-Mariensiel, wahr­ge­nom­men. Den Hubschrauber zur Offshore-Rettung in Windparks betreibt Wiking in Zusammenarbeit mit der ADAC Luftrettung gGmbH bereits für RWE und wei­te­re Bedarfsträger.

Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn

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