Seit 1969 sind die Aktivitäten der Familie Steiger bekannt. Sie sind unabdingbar mit der Notfallrettung verbunden. Aufsehen erregen zur Zeit Medienberichte zu möglichen Aktivitäten in der Luftrettung und Ambulanzfliegerei bis hin zu Firmenübernahmen.
Fest verbunden ist das Engagement mit der Errichtung von Notrufsäulen und der Beteiligung an der grundlegenden Aufbauarbeit des heutigen hervorragenden Luftrettungsnetzes in Deutschland und auch in anderen Ländern. Nach dem Rückzug aus der operativen Arbeit in der Luftrettung entwickelte die Björn Steiger Stiftung punktuell, aber auch teilweise nachhaltig, Konzepte, Verfahren und oparative Tätigkeiten im Bereich der Notfallrettung im weitestens Sinne. Dabei agierte sie unter ihrem Präsidenten Pierre-Enric Steiger nicht immer ganz glücklich und erfolgreich.
Erinnert werden soll nur beispielhaft an die Sicherung von Domains für Online-Auftritte mit Namen von Luftrettungsstationen ohne direkten Bezug zur damaligen Deutschen Rettungsflugwacht oder auch zur Stiftung selbst, steuerliche Unklarheiten im Vertrieb von Laien-Defibrillatoren, Einsatz von Baby-Notarztwagen, eCall für Motorradfahrer.
Neue Aufgabenfelder sind pädagogische Maßnahmen im schulischen Bereich und seit kurzem Consulting zum Aufbau der Notfallrettung in China bis hin zur Luftrettung und dem operativen Bereich, so zumindest auch offizielle Verlautbarungen seit Jahresbeginn. Letzteres wird vor dem Hintergrund der Dimensionen des Landes auch als mögliches Milliardengeschäft gesehen.
Bestätigt hat Pierre-Enric Steiger die Absicht, in Deutschland operativ tätig zu werden, um so die Grundlage zukünftiger Arbeit qualitativ sicherzustellen. In diesem Zusammenhang wurden Namen renommierter Luftfahrtunternehmen genannt, die schon lange über umfangreiche Erfahrung im Betrieb von Hubschraubern, zum Teil auch in der Luftrettung in Deutschland und dem Ausland verfügen. Allerdings sind sie aktuell nicht in der öffentlich-rechtlichen Luftrettung tätig, haben sich mit ihren Aktivitäten auf vollkommen andere Geschäftsfelder konzentriert. Dementsprechend sind nicht originär für die Primärrettung geeignete, den Vorschriften entsprechend ausgestattete Rettungshubschrauber vorhanden, auch wenn Konzepte für den Offshore-Bereich mit dem Einsatz von Hubschraubern etwas anderes vermuten lassen.
Hinzu kommt die Verquickung einzelner Firmen untereinander durch Beteiligungen oder Aufgabenteilung, nicht zuletzt im flugbetrieblichen Bereich. Genannt wurde in der Berichterstattung die mögliche Übernahme der DRF Luftrettung, was sehr schnell seitens des Betreibers selbst dementiert wurde. Nicht zu übersehen sind allerdings die großen betriebswirtschaftlichen Verluste der DRF Luftrettung im Jahr 2013, die zu einer intensiven Überprüfung der Ausgabenseite geführt haben.
In absehbarer Zeit ist zudem keine Errichtung von neuen Luftrettungszentren zu erwarten. Allenfalls Anpassungen an geänderte Rahmenbedingungen und Vorgaben, auch durch neue Hubschraubermodelle und Vorschriften erscheinen realisierbar.
Insgesamt ist derzeit unklar, welche Zielsetzung die Björn Steiger Stiftung verfolgt. Hier muss die zukünftige Entwicklung abgewartet werden. Die Unterschiede zum früheren Illusionär, Vordenker, Wegbereiter und auch Pragmatiker Siegfried Steiger sind groß.
Ulrich Schröer, Freier Fachjournalist, Bonn