Vor einem Jahr nahm der Rettungshubschrauber „Christoph 64” der DRF Luftrettung in Angermünde seinen Dienst auf. Grund genug, um den Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür zu begehen. Auf dem Gelände des „Christoph 64” zeigte die Besatzung den zahlreichen Besuchern am 4. September 2016, wie ein Rettungshubschrauber funktioniert, warum er fliegt und welche Aufgabe er hat. Neben der Einsatzmaschine, der D-HDRQ (SN 0566), die einsatzbereit auf dem Gastlandeplatz parkte, stand ein weiterer Rettungshubschrauber, die D-HDRO (SN 0657), beides Hubschrauber vom Typ Eurocopter EC135 P2+, zur Besichtigung und Eroberung durch die vielen Kinder zur Verfügung. Piloten, Notärzte und Rettungsassistenten beantworteten geduldig die vielen Fragen der Besucher.
Auch konnten sich die Besucher über die Arbeit der DRF Luftrettung informieren. Die DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG ist ein gemeinnütziger Verein, der auf Spenden zur Aufrechterhaltung ihrer Arbeit angewiesen ist. Wie man Förderer der DRF Luftrettung werden kann, findet man auf deren Homepage.
Der Hubschrauber ist mit einem Piloten, einem Notarzt sowie einem Rettungsassistenten besetzt. Der Rettungsassistent, der sogenannte HEMS-TC (Helicopter Emergency Medical Service Technical Crew Member), ist besonders ausgebildet. Er hat eine Doppelfunktion. Im Flug unterstützt er den Piloten, in dem er die Navigation und den Funkverkehr mit der Leitstelle übernimmt, an der Einsatzstelle assistiert er dem Notarzt.
Im Hangar der Station war ein Zelt aufgebaut, in dem Kinder lernen konnten, wie man im Notfall Erste Hilfe leistet. Unter dem Motto „Kinder lernen helfen” absolvieren sie einen Erste Hilfe Kurs. Des Weiteren konnten Modellhubschrauber besichtigt werden. Außerdem hatten die Kinder Gelegenheit sich schminken zu lassen.
Auf dem Außengelände waren neben dem Rettungshubschrauber ein Notarzteinsatzfahrzeug, ein Rettungswagen der Uckermärkischen Rettungsdienstgesellschaft mbH, ein Gerätewagen des Deutschen Roten Kreuzes sowie ein Einsatzleitfahrzeug des Katastrohenschutzes des Landkreises Uckermark zu besichtigen. Vor dem Gelände hatte sich das Technische Hilfswerk des Ortsverbandes Prenzlau mit zwei Fahrzeugen positioniert.
Gegen Mittag wurde „Christoph 64” durch die Integrierte Regionalleitstelle NordOst Eberwalde zu einem Notfall gerufen. Groß und Klein stürmten an die Absperrung, um den Hubschrauber beim Start zu einem lebensrettenden Einsatz zu beobachten. Sie schauten dem Hubschrauber hinterher und sahen zu, wie „Christoph 64” am Horizont verschwand.
Das zuständige Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV) ist Träger der Luftrettung in Brandenburg. „Christoph 64” wurde am 1. August 2015 in Dienst gestellt. Am 22. September 2015 wurde die Station dann in einem Festakt offiziell eingeweiht. Bereits 2009 sprach man von einem Luftrettungsstützpunkt in der Uckermark. Nach einem von der damaligen Gesundheitsministerin Anita Tack in Auftrag gegebenen Gutachten wurde im August 2011 der Standort Angermünde als zukünftiger Luftrettungsstützpunkt bekannt gegeben. Als weitere Standorte waren seinerzeit Prenzlau und Eberswalde im Gespräch.
Ursprünglich war die Inbetriebnahme der Station für Sommer 2014 angedacht, jedoch zog sich die Genehmigung der oberen Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg hin, so dass sich der Neubau der Station und somit die Aufnahme der Luftrettung verzögerte. Drei Betreiber beteiligten sich an den Vergabeverfahren, wobei die DRF Luftrettung mit ihrem Konzept überzeugen konnte.
Seit Inbetriebnahme der Station hob der rot-weiße Hubschrauber täglich in der Zeit von Sonnenaufgang (frühstens 7 Uhr) bis Sonnenuntergang bereits insgesamt zu über 1.600 Mal zu lebensrettenen Maßnahmen ab. 2016 wurde die „1.000” bereits geknackt.
Die Redaktion von Copterweb.de wünscht dem „Christoph 64” weiterhin viel Erfolg und many happy landings.
Autor: Werner Latten, Berlin
Siehe auch:
Christoph 64 Angermünde erfolgreich gestartet
DRF Luftrettung fliegt in Angermünde
Rettungshubschrauber für die Uckermark — Landeplatzplanung