3. Juni 2008: Christoph 39 im Einsatz

Am 3.Juni 2008 ist Christoph 39 am neu­en Luftrettungszentrum in Perleberg in Dienst gegan­gen. Gleich am ers­ten Tag wur­de er zu fünf Einsätzen alar­miert.
Um 7:00 Uhr wird die EC135 P2+ (SN 0527) mit der Kennung D-HKUE der ADAC-Luftrettung gGmbH nach einem Check auf der Plattform aus dem Hangar gefah­ren. Anschließend mel­det Marian Lindner den Rettungshubschrauber „Christoph 39” tele­fo­nisch bei der Rettungsleitstelle Perleberg ein­satz­be­reit.

Eine an sich nor­ma­le Prozedur für ein Luftrettungszentrum. In Perleberg ist das heu­te jedoch etwas ganz Neues! Für Christoph 39 ist es heu­te der ers­te Tag als neu­er Rettungshubschrauber. Mit Inbetriebnahme die­ses Luftrettungszentrums wird eine wei­te­re Lücke des bereits nahe­zu flä­chen­de­cken­den deut­schen Luftrettungsnetzes geschlos­sen.

Außer dem Piloten und Stationsleiter Marian Lindner gehö­ren die lei­ten­de Hubschrauberärztin Oberärztin Katrin Krüger sowie der lei­ten­de Rettungsassistent Steffen Guhl zu der heu­ti­gen dienst­ha­ben­den Crew.
„Ich dach­te, dass ich im Laufe der Zeit schon recht abge­brüht bin, aber heu­te bin ich doch sehr auf­ge­regt”, erzählt Katrin Krüger.

v.l.: Rettungsassistent Steffen Guhl, Notärztin Katrin Krüger, Pilot Marian Lindner

Rückblick:

Im Jahr 2005 wird beschlos­sen, eine gemein­sa­me Luft- und Bodenrettungsstation zu bau­en. Bauträger für die Luftrettungsstation ist die ADAC-Luftrettung, für die Bodenrettungsstation das Kreiskrankenhaus Perleberg. Am 27. August 2007 leg­te Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler den Grundstein für die Station. Genau drei Monate spä­ter traf man sich an der glei­chen Stelle, um das Richtfest zu fei­ern. Bereits Mitte Mai waren die Baumaßnahmen so gut wie abge­schlos­sen. Man begann die zukünf­ti­ge Besatzung des Christoph 39 für die Arbeit im Hubschrauber zu schu­len. So wur­den bei­spiels­wei­se Feuerwehrleute mit den Besonderheiten eines Hubschraubers und rich­ti­gem Verhalten am Einsatzort ver­traut gemacht. Am letz­ten Wochenende fand für die Besatzungen ein inten­si­ves Simulatorprogramm statt. Die Crew von Christoph 39 besteht aus drei (Stamm)-Piloten der ADAC-Luftrettung, sechs Rettungsassistenten des Rettungsdienstes Landkreis Prignitz und 13 Notärzten aus dem Kreiskrankenhauses Perleberg.

Alle Rettungsassistenten, Stationsleiter Marian Lindner sowie die lei­ten­de Hubschrauberärztin Katrin Krüger

Erster Einsatztag:

Um 9:12 Uhr star­te­te Christoph 39 das ers­te Mal nach Frehne zu einem inter­nis­ti­schen Notfall. Der Patient wur­de boden­ge­bun­den in das Krankenhaus nach Plau ver­bracht. Der nächs­te Einsatz ließ nicht lan­ge auf sich war­ten: Als Folgeeinsatz wur­de der RTH zu einem schwe­ren Verkehrsunfall auf die BAB A24 in der Nähe von Meyenburg geru­fen. Gegen 13:30 Uhr kehr­te Christoph 39 zur Station zurück. Insgesamt star­te­te die Besatzung am ers­ten Einsatztag zu fünf Notfällen.

Der ers­te Einsatz nach Frehne zu einem inter­nis­ti­schen Notfall

Die medi­zi­ni­sche Ausstattung ist auf dem aktu­el­len Stand. Als Beatmungsgerät wird ein Oxylog 3000 ein­ge­setzt. Als Defibrillator/Monitoring ist ein Corpuls 3 vor­han­den. Zur Navigation steht für den Piloten und den HCM wie in ande­ren RTHs der Flotte ein Navigationsgerät Helimap von EAE zur Verfügung. Außerdem ist
Christoph 39 für den Probebetrieb von „Rescue Track” vor­ge­se­hen, einem von der Deutschen Rettungsflugwacht e.V. initi­ier­ten Erfassungssystem für den Flugbetrieb. Damit kön­nen u.a. Einsätze bes­ser dis­po­niert wer­den.

Auf dem Rückflug von einer Verlegung nach Rostock lan­de­te Christoph 30 aus Wolfenbüttel zum Tanken als ers­ter „Besucher” am neu­en LRZ.

Pünktlich zur Inbetriebnahme der Station ging auch die offi­zi­el­le Internetseite des Christoph 39 unter der Adresse www.christoph-39.de online.

Die offi­zi­el­le gemein­sa­me Eröffnungsfeier der Luft- und Bodenrettungsstation ist am 23. Juni 2008 um 11:30 Uhr im Hangar des Christoph 39. Anschließend stellt die Crew sich und den Hubschrauber mit sei­nen Einsatzmöglichkeiten im Rahmen eines Tages der offe­nen Tür der Öffentlichkeit vor.

Man kann der Station nur viel Erfolg und many hap­py lan­dings wün­schen und darf gespannt sein, wie es zukünf­tig an die­ser Station wei­ter­geht. Der unmit­tel­ba­re Einsatzradius erstreckt sich nach Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen Anhalt.

Luftrettungsstation Christoph 39 Perleberg

Artikel: Werner Latten
Fotos: Werner Latten, Copterweb

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